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Die richtige Baumpflege: So lassen Sie Ihre Bäume gedeihen

Zusammenfassung


Baumpflege ist von entscheidender Bedeutung, um das Wachstum und die Gesundheit von Bäumen in städtischen Gebieten und privaten Gärten sicherzustellen. Bäume sind lebendige Organismen, die sich zwar selbstständig entwickeln, jedoch auch die Pflege und Aufmerksamkeit von Menschen benötigen, wenn es darum geht, die Bedürfnisse von Mensch und Natur in Einklang zu bringen.

Die menschliche Intervention in die Entwicklung von Bäumen ist vielfältig. Sie dient der Sicherheit im Verkehrsbereich, der Schaffung eines ästhetisch ansprechenden Erscheinungsbildes und der Anpassung der Bäume an ihre Umgebung. Dies bedeutet oft, dass Bäume mit Eingriffen in Form von Rückschnitt und Pflege klarkommen müssen.

Fachgerechte Baumpflege umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, darunter das Beschneiden und Entfernen toter oder gefährlicher Äste, die Versorgung mit ausreichend Wasser und Nährstoffen sowie der Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Die richtige Pflege fördert nicht nur die Gesundheit der Bäume, sondern auch die Sicherheit der Menschen und Tiere im Baumumfeld.

Erfahren Sie, warum die Gesundheit der Bäume im Auge behalten werden sollte und welche Maßnahmen zur fachgerechten Baumpflege gehören, um Bäume gedeihen zu lassen.

Die richtige Baumpflege: So lassen Sie Ihre Bäume gedeihen

Baumpflege ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Sicherheit, Gesundheit und Umweltaspekte berücksichtigt, um die langfristige Lebensfähigkeit und Attraktivität von Bäumen zu erhalten.

Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören

  • regelmäßige Bauminspektionen
  • Kronenpflege wie Einkürzung und Auslichtung
  • Entfernen von totem Holz
  • Versorgung mit Nährstoffen
  • Bewässerung
  • vorbeugende Maßnahmen gegen Krankheiten und Befall
  • bodenverbessernde Maßnahmen an der Baumscheibe
  • Entfernung von Fremdbewuchs und morschen Ästen

Als Eigentümer sind Baumbesitzer für die Verkehrssicherheit verantwortlich. Das bedeutet, sie sollten jederzeit über die Gesundheit ihrer Bäume im Bilde sein, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Für die Pflegepraxis ist es wichtig zu wissen, welchen Bedarf die einzelnen Baumarten (Obstbaum, Nadelbaum etc.) haben und welche Ansprüche an den Baum bestehen.

Was bedeutet Baumpflege und welche Ziele werden verfolgt

 Jedes Gehölz hat seine artspezifischen Wachstumseigenschaften von der Wurzel bis zur Krone. Baumpflege ist ein multidisziplinärer Ansatz, der darauf abzielt, Bäume systematisch zu betreuen und zu erhalten, um sie langfristig zu bewahren.

Überwiegend stehen die Bäume im Siedlungsraum im Visier der Verantwortlichen, um die Verkehrssicherheit zu wahren oder wieder herzustellen. Zum Repertoire der Baumpfleger zählen unterschiedliche Möglichkeiten:   

  • Vorbeugende Maßnahmen: Darunter versteht man regelmäßige Inspektionen zur Überwachung der Baumgesundheit und der gesamten Baumentwicklung.
  • Direkte Interventionen: Das sind Schnittmaßnahmen wie Kürzung und Lichtung der Krone, Bodenmanagement, Nährstoffversorgung, Baumstabilisierung und Baumsicherheit.

Die Pflegemaßnahmen betreffen alle sichtbaren und nicht sichtbaren Anteile sowie das Umfeld des Baumes. Häufig versucht man durch direkte Eingriffe der Entwicklung des Baumes zuvorzukommen. Zum Beispiel werden Äste frühzeitig entnommen, weil sie vermutlich früher oder später vom Baum selbst abgestoßen werden oder sich in eine unerwünschte Richtung entwickeln.

 

Die Ziele der Baumpflege sind vielfältig und umfassen

  • die Erhaltung der Baumvitalität,
  • Vermeidung von Fehlentwicklungen,
  • Anpassung des Baumes an die Umgebung,
  • Vermeidung von Personen- und Sachschäden,
  • Vorbeugung von Baumkrankheiten, Schädlingsbefall,
  • Schadenbeseitigung nach Stürmen oder Schneebruch.

Bei der Pflege von Nutzbäumen geht es neben der Baumgesundheit darum, einen hohen Ertrag zu erzielen.

Baumschnitt

Alle Baumpflegepraktiken sollten fachgerecht durchgeführt werden, um das Wohlergehen der Bäume zu gewährleisten und um gleichzeitig die langfristigen Ziele bei jeder durchzuführenden Maßnahme zu verfolgen.

Warum ist regelmäßige Baumpflege erforderlich?

Regelmäßige Baumpflege ist vor allem dort erforderlich, wo Menschen im Umfeld der Bäume leben oder ihre Freizeit gestalten. Die Gründe für regelmäßige Maßnahmen sind vielfältig.

  1. Sicherheit gewährleisten: Baumpflege trägt dazu bei, potenzielle Gefahren zu minimieren, die von instabilen Bäumen oder herabfallenden Ästen ausgehen können. Durch regelmäßige Inspektionen können Schäden, Krankheiten, Befall oder andere Auffälligkeiten frühzeitig erkannt werden, die zu einer Schwächung oder Instabilität des Baumes führen könnten. Maßnahmen wie Baumschnitt können dazu beitragen, die Verkehrssicherheit für Passanten und Eigentum zu gewährleisten.
  2. Gesundheit und Wachstum fördern: Die richtige Baumpflege verbessert die Vitalität des Baumes und verhindert Fehlentwicklungen. Insbesondere in privaten Gärten können Bäume zu groß für den verfügbaren Platz werden oder zu dicht an Gebäude heranwachsen. Wenn Konflikte mit den Bedürfnissen von Menschen entstehen, versucht man durch gezielte Pflegemaßnahmen das Wachstum der Bäume in die gewünschte Richtung zu lenken, ohne dabei die natürliche Schönheit und das ästhetische Erscheinungsbild zu vernachlässigen.
  3. Biodiversität unterstützen: Bäume spielen eine wichtige Rolle in Ökosystemen. Sie bieten verschiedensten Mikroorganismen, Insekten, Vögeln und Säugetieren Nahrung wie Lebensraum und leisten ihren Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Absterbendes oder totes Holz ist daher auch ein wichtiger Bestandteil des biologischen Waldkreislaufes.
  4. Gesünderes Umfeld der Menschen: Bäume filtern Staub aus der Luft und binden CO2, wodurch sie zur Verbesserung der Atemluft beitragen. Durch angemessene, gezielte Baumpflege können ökologische Stabilität und grüne Oasen gefördert werden.
  5. Mikroklima: Bäume und ihr Umfeld beeinflussen sich wechselseitig. Bäume spenden Schatten, verbessern die Luft- und Bodenfeuchtigkeit, brechen Wind und wirken sich auf die Verteilung des Regenwassers aus. Diese besonderen Bedingungen haben einen Mehrwert auf die nahe Umgebung von Bäumen, die auch zu deren Gestaltung genutzt werden kann.

Die Durchführung der Pflegemaßnahmen sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse des Baumes und des Baumumfeldes abgestimmt sein. Die durchzuführenden Schnittmaßnahmen sollten ausgewogen sein. Das erfordert vom Fachpersonal hohe Kompetenz, einen umfassenden Erfahrungsschatz und schließt eine regelmäßige Beobachtung des Baumes ein.

Maßnahmen zur fachgerechten Baumpflege im Überblick

Bei der fachgerechten Baumpflege gibt es verschiedene Maßnahmen, die durchgeführt werden können.

  1. Baumschnitt: Durch den gezielten Schnitt von Ästen und Zweigen werden verschiedene Ziele verfolgt, wie die Förderung der Kronenentwicklung, die Entfernung von morschem Holz oder die Beeinflussung des Wachstums.
  2. Auslichtung: Bei der Auslichtung entfernt man dicht stehende Äste im Bauminneren, um Licht und Luft besser durchdringen zu lassen. Dadurch wird die Vitalität des Baumes gefördert und das Risiko von Pilzinfektionen reduziert.
  3. Kronenkürzung: Zu dieser Maßnahme greift man, um die Stabilität zu verbessern oder Konflikte mit Gebäuden, Strommasten etc. zu vermeiden. Kronenkürzung sollte nur in begrenztem Umfang und nach fachlichen Richtlinien erfolgen.
  4. Entfernung von Totholz: Abgestorbene Äste oder Zweige sollten regelmäßig entfernt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten und das Risiko von Schädlingsbefall oder Pilzinfektionen zu verringern.
  5. Wurzelbehandlung: Durch Arbeitsmaschinen oder andere Faktoren geschädigte Wurzeln benötigen spezielle Maßnahmen. Die Wurzeln sollten geschützt und ihre Regeneration gefördert werden.
  6. Baumsicherung: Insbesondere bei geschädigten oder instabilen Bäumen können Baumsicherungssysteme wie Stützen oder Seile eingesetzt werden, um die Stabilität des Baumes zu erhöhen und um das Risiko von Astbruch oder Baumversagen zu verringern.
  7. Bodenverbesserung: Die Pflege des Bodens im nahen Umfeld des Baumes sollte keinesfalls vergessen werden. Das Entfernen von Unkraut, das Hinzufügen von Mulch und die gezielte Bewässerung können dazu beitragen, die Gesundheit des Baumes zu verbessern.

Die aufgeführten Maßnahmen sollten von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Arbeiten den besten Standards entsprechen und der Baumgesundheit dienen.

Mit welchen Tätigkeiten können Gartenbesitzer*Innen über das ganze Jahr hinweg die langfristige Zielverfolgung unterstützen?

  • Fremdbewuchs, morsche Äste und störende junge Triebe, die gut zu erreichen sind, können jederzeit entnommen oder zurückgeschnitten werden.
  • Unkraut auf der Baumscheibe kann die Wurzeln angreifen oder mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Außerdem sieht eine unkrautfreie Baumscheibe nicht nur schön aus, sie erleichtert auch die Inspektion des Baumes. Am besten wird der störende Fremdbewuchs wurzelschonend von Hand entfernt.
  • Jungbäume sind besonders anfällig in anhaltenden Trockenphasen. Um dem jungen Baum gute Startbedingungen mitzugeben, sollte jederzeit bei Bedarf gewässert werden.  

Mit diesen Tätigkeiten können Gartenbesitzer*innen jederzeit die Arbeit der Experten bzw. ein Pflegekonzept unterstützen. Tiefergehende, den Wuchs beeinflussende Schnittmaßnahmen sollten den Fachleuten überlassen werden. Fehler, die hier passieren, können die Baumentwicklung über Jahre hinweg negativ beeinflussen.

Baumpflege Baumscheibe

Bedeutung der Baumzyklen für die Pflege

Der Wachstums- und Entwicklungszyklus eines Baumes ist ein komplexer Prozess, der je nach Baumart, Umweltbedingungen und Standort variieren kann. Bäume durchlaufen verschiedene Entwicklungs- und Wachstumsstadien mit unterschiedlichen Anforderungen an die Pflege. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Bäume dieselben Entwicklungszyklen durchlaufen. Einige Bäume haben spezielle Entwicklungsphasen, die auf ihre Art und ihre Lebensräume zugeschnitten sind. Der Zyklus eines Baumes kann auch von menschlichen Eingriffen wie Abholzung oder Baumpflege beeinflusst werden. Bäume sind lebende Organismen, die sich im Laufe der Zeit an ihre Umgebung anpassen und entwickeln. Alle pflegerischen Maßnahmen sind für den Baum so schonend wie möglich auszuführen.

 

Pflanzzyklus

In urbanen Gebieten kommt ein Baum meist als Jungpflanze oder Jungbaum in das Umfeld von uns Menschen. Die Suche nach einer geeigneten Baumart, der Standort, die Auswahl eines gesunden Exemplars und die Vorbereitung des Bodens stehen im Vordergrund, um dem Baum einen guten Start und langfristige Gesundheit zu gewähren.

 

Wachstum- und Entwicklungszyklus

  1. Jungpflanze: Der Keimling entwickelt sich allmählich zu einer Jungpflanze heran. In dieser Phase ist der Baumstamm dünn und flexibel. Die Jungpflanze konzentriert sich auf das Wachstum der Wurzeln und der ersten Blätter, um Nährstoffe und Energie aus der Umgebung aufzunehmen.
  2. Jungbaum: Der Jungbaum ist größer und stärker als die Jungpflanze. Er bildet eine stabilere Struktur und beginnt, in die Höhe und Breite zu wachsen. In dieser Phase kann der Baum anfällig für Krankheiten und Schädlinge sein.
  3. Reifer Baum: Wenn der Baum weiterwächst und altert, erreicht er sein Reifestadium. In diesem Stadium produziert er regelmäßig Blüten und Samen. Die Baumkrone wird dichter, und der Baum ist widerstandsfähiger gegen Umweltbelastungen.
  4. Fortpflanzung und Samenverbreitung: In dieser Phase produziert der Baum Blüten und Samen. Diese Samen werden durch Wind, Tiere oder Wasser verbreitet.
  5. Alter Baum: Ein Baum kann über viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg wachsen. Mit zunehmendem Alter verändert sich seine Struktur. Das Wachstum verlangsamt sich, und der Baum kann anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden.
  6. Absterben: Schließlich erreicht der Baum das Ende seines Lebenszyklus und stirbt ab. Der Zeitpunkt des Absterbens kann je nach Art und Umweltbedingungen stark variieren.

Kronenpflegezyklus

Die Rückschnitte sollten regelmäßig in jährlichen kleinen Schritten erfolgen, die ein konkretes Ziel verfolgen. Unvermeidbare große Eingriffe sollten am Ende der Ruhephase vor dem beginnenden Austrieb eingeplant werden. Am Beginn der sich anschließenden Wachstumsphase (Vegetationsphase) hat der Baum es leichter, die Verletzungen durch den Rückschnitt besser zu verkraften. In der Vogelschutzzeit von Anfang Februar bis Ende September dürfen maximal Formschnitte und keine größeren Schnittmaßnahmen durchgeführt werden.

Sind meine Bäume gesund?

Eigentümer sollten die Gesundheit und Vitalität ihrer Bäume überwachen, insbesondere wenn sie rechtliche Verpflichtungen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit in Ihrem Bereich haben. Das kann der Fall sein, auch wenn die Bäume auf dem eigenen Grund und Boden stehen. In den Ortssatzungen ist die Zuständigkeit der Verkehrssicherheit auf den angrenzenden Straßenanteilen einer Immobilie geregelt. Vor allem kranke Bäume stellen eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Für Verantwortliche ist es deshalb wichtig, jederzeit zu wissen, wie es um die Gesundheit ihrer Bäume steht.

Was sollte man als Baumbesitzer tun?

Baumpflege Baumschnitt

 Es ist wichtig zu betonen, dass die Gesundheit von Bäumen eine laufende Verantwortung darstellt. Regelmäßige Pflege und Inspektion sind entscheidend, um die Sicherheit der Öffentlichkeit und die Lebensdauer Ihrer Bäume zu gewährleisten. Wenn Sie unsicher sind oder Hilfe bei der Beurteilung der Gesundheit Ihrer Bäume benötigen, sollten Sie sich an Fachleute wie qualifizierte Baumpfleger wenden, um die richtigen Schritte zu unternehmen. Denn für Laien sind die äußerlich sichtbaren Anzeichen für einen geschwächten Baum nicht immer eindeutig erkennbar.

Auf Baumgesundheit achten

Baumkontrolle und Baumdiagnose sind verschiedene Konzepte, mit denen die Pflege und Überwachung von Bäumen umgesetzt wird. In der Praxis ergänzen sich Baumkontrollen und Baumanalysen oft.

Eine Baumkontrolle kann der Ausgangspunkt sein, um offensichtliche Sicherheitsrisiken zu identifizieren. Über eine detaillierte Baumdiagnose erfährt man Details zum Gesundheitszustand und zu spezifischen Gesundheitsproblemen eines Baumes.

Die Informationen aus beiden Ansätzen können zur Entwicklung individueller Behandlungskonzepte führen.

 

In der Praxis sucht man zuerst nach sichtbaren Anzeichen:

  • Baumgesundheit und -Anatomie: Bäume bestehen aus Wurzeln, Stamm, Ästen, Blättern und Rinde. Jeder Bereich kann von Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Ein ausgewogenes Wachstum und eine gute Widerstandsfähigkeit sind Anzeichen für Gesundheit.
  • Krankheiten und Schädlinge: Pilze, Bakterien, Viren und Insekten können Bäume schädigen. Symptome wie Verfärbungen, abnormales Wachstum oder Pilzbefall deuten auf Probleme hin, die eine genauere Untersuchung erfordern.

Baumkontrolle wie auch Baumdiagnose sollten von qualifizierten Baumpflegern oder Arboristen durchgeführt werden, die über das Wissen und die Erfahrung verfügen, um eine genaue Beurteilung der Baumgesundheit vorzunehmen. Die Informationen aus einer solchen Einschätzung/Begutachtung sind wertvoll, um sicherzustellen, dass Ihre Bäume sicher und gesund sind und bleiben.

 

Baumkontrolle

Die Baumkontrolle ist eine wichtige Maßnahme zur Überwachung der Gesundheit und Sicherheit von Bäumen. Sie umfasst verschiedene Schritte und Untersuchungen, um potenzielle Gefahren und Sicherheitsprobleme zu identifizieren. Hier sind einige der Maßnahmen aufgeführt, die in einer Baumkontrolle durchgeführt werden:

  1. Visuelle Inspektion: Die Grundlage jeder Baumkontrolle ist die visuelle Inspektion. Der Baum wird von oben bis unten auf äußere Anzeichen von Problemen hin überprüft. Dies kann das Suchen nach abgestorbenen Ästen, Rissbildungen in der Rinde, Unregelmäßigkeiten im Wuchs oder andere auffällige Merkmale umfassen.
  2. Strukturanalyse: Die Struktur des Baumes wird auf Stabilität überprüft. Dies beinhaltet die Bewertung von Ästen, Verzweigungen und dem Hauptstamm, um sicherzustellen, dass sie nicht instabil oder bruchgefährdet sind.
  3. Bodenuntersuchung: Der Zustand des Bodens um den Baumstamm herum wird überprüft. Ein verdichteter Boden, Wassermangel oder Anzeichen von Wurzelfäule können in der Bodenuntersuchung erkannt werden.
  4. Kroneninspektion: Die Baumkrone wird auf Anzeichen von Problemen untersucht. Dies kann das Suchen nach toten Ästen, verfärbten Blättern oder anderen Zeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall umfassen.
  5. Sicherheitsbewertung: Die Baumkontrolle zielt darauf ab, potenzielle Sicherheitsrisiken zu identifizieren. Dies umfasst das Erkennen von Ästen oder Strukturen, die herabfallen könnten, sowie die Identifizierung von Instabilität oder anderen Gefahren, die Unfälle verursachen könnten.
  6. Aufzeichnungen und Dokumentation: Während der Baumkontrolle werden detaillierte Aufzeichnungen über den Zustand des Baumes und etwaige festgestellte Probleme gemacht. Diese Aufzeichnungen dienen zur Nachverfolgung von Veränderungen im Laufe der Zeit und zur Festlegung von Maßnahmen zur Gefahrenminimierung.
  7. Beratung und Empfehlungen: Basierend auf den Ergebnissen der Baumkontrolle werden Empfehlungen zur Behebung von Problemen oder zur weiteren Überwachung des Baumes gegeben. Dies kann die Durchführung von Baumpflegemaßnahmen, Beschneidung oder Entfernung des Baumes umfassen.
  8. Wiederholung: Die Baumkontrolle sollte regelmäßig wiederholt werden, um Veränderungen im Baumzustand zu erfassen. Die Häufigkeit der Kontrollen kann von Faktoren wie Baumalter, Standort und örtlichen Vorschriften abhängen.

Baumdiagnose

Visuelle Beurteilung, Labortests und moderne Technologien bieten umfassende Diagnosemöglichkeiten. Hier die wichtigsten Diagnosemöglichkeiten im Überblick:

  1. Visuelle Diagnose: Die visuelle Beurteilung von Bäumen ist die grundlegendste Methode. Äußere Anzeichen wie abgestorbene Äste, Verfärbungen oder Schädlingsbefall werden untersucht, um erste Einschätzungen vorzunehmen.
  2. Labordiagnose: Labortests an Blatt-, Rinden- oder Bodenproben ermöglichen eine genaue Diagnose von Krankheitserregern und Nährstoffmängeln. Sie helfen bei der Entwicklung geeigneter Behandlungsstrategien.
  3. Technologische Diagnosemethoden: Moderne Technologien wie Thermografie, Drohnen und multispektrale Sensoren ergänzen die Diagnose. Sie ermöglichen die Erkennung von Schädigungen und Stressfaktoren in Baumstrukturen.

Bäume richtig schneiden: Das müssen Sie beachten

Schnittmaßnahmen sind immer als Eingriff in das Wachstum eines Baumes zu bewerten. Man kann die Wuchsform eines Baumes verändern, die Bildung stabiler bzw. neuer Triebe anregen oder den Wuchs bremsen. Das richtige Schneiden von Bäumen ist entscheidend, um die Gesundheit und das Wachstum des Baumes zu fördern und Schäden zu minimieren. Um zu verstehen, wie ein Baum auf Schnittmaßnahmen reagiert, muss man wissen, wie der jeweilige Baum funktioniert.

 

Baumschnitt mit Leiter

Diese Punkte sollten beim Baumschnitt berücksichtigt werden:

  1. Verstehen des Baums: Bevor Sie mit dem Schnitt beginnen, ist es wichtig, die Art des Baumes und seine charakteristischen Bedürfnisse zu verstehen. Jede Baumart reagiert spezifisch auf Schnittmaßnahmen.
  2. Minimieren der Belastung: Jeder Schnitt stellt eine Verletzung für den Baum dar. Daher sollten Sie genau überlegen, welchen Nutzen der Schnitt hat und welche Folgeschäden auftreten könnten. Der Grundsatz sollte lauten, die Entwicklung des Baumes zu fördern.
  3. Rückschnitt und Gleichgewicht: Die Baumkrone und die Wurzeln eines Baumes stehen in einem Gleichgewicht. Ein zu starker Rückschnitt kann dieses Gleichgewicht empfindlich stören. Es ist wichtig, den Schnitt so durchzuführen, dass der Baum den Eingriff gut verkraftet.
  4. Schnittarten und Zielsetzung:
    • Pflanzschnitt -> Der Pflanzschnitt stellt einen Ausgleich zwischen Wurzel und Krone wieder her, nachdem der Baum vor der Pflanzung einen Teil seines Wurzelstocks verloren hat.
    • Erziehungsschnitt -> Auch Aufbauschnitt genannt, dient bei Jungbäumen im Alter von 10 bis 15 Jahren nicht in erster Linie der Ertragsförderung, sondern unterstützt gesundes, stabiles Wachstum.
    • Erhaltungsschnitt -> Der Erhaltungsschnitt soll die Gesundheit und Stabilität des Baumes erhalten, indem beschädigte oder zu dicht stehende Äste beseitigt werden.
    • Kronenschnitt -> Diese Schnittmaßnahme soll den Aufbau einer gesunden und stabilen Krone fördern. Wenn es um die Verkehrssicherheit geht, werden Lichtraumschnitte ausgeführt, die für den Baum mit größeren Einschnitten verbunden sein können.
    • Verjüngungsschnitt -> Wird bei älteren Bäumen angewendet, um die angestrebte Wuchsform zu erhalten.
    • Ertragssteigerung -> Bei Obstbäumen trägt der Schnitt dazu bei, die Fruchtproduktion zu steigern.
  5. Zeitpunkt des Schnitts: Der Zeitpunkt des Schnitts variiert je nach Baumart und Schnittziel. In der Regel liegt der Schnitt außerhalb der Wachstumsperiode, um die Belastung für den Baum zu minimieren.
  6. Schnittwerkzeuge: Die Verwendung scharfer, sauberer Werkzeuge gewährleistet saubere Schnitte und minimiert Verletzungen des Baumes.
  7. Entfernung von totem Holz: Abgestorbene oder kranke Äste sollten regelmäßig entnommen werden, da sie eine potenzielle Gefahr darstellen und das Wachstum des Baumes beeinträchtigen können.
  8. Besondere Vorsichtsmaßnahmen: Sobald größere Äste entfernt oder die Arbeiten in der Nähe von Stromleitungen auszuführen sind, sollte ein Profi hinzugezogen werden, um Unfälle zu vermeiden.
  9. Überwachung und Pflege: Nach den Schnittmaßnahmen sollte der Baum beobachtet werden. Gegebenenfalls sind zusätzliche Pflegemaßnahmen nötig, um die Gesundheit und das Wachstum zu fördern.

Es ist wichtig zu betonen, dass unsachgemäßer Baumschnitt erheblichen Schaden anrichten kann. Sobald Sie unsicher sind oder größere Schnittarbeiten an Ihrem Baum durchgeführt werden müssen, ist es ratsam, dass Sie qualifiziertes Baumpflegepersonal hinzuziehen oder fachlichen Rat einholen. Sie sollten sicherstellen, dass der Schnitt fachgerecht und schonend für den Baum durchgeführt wird.

Wie reagiert der Baum auf Verletzungen?

Bäume verfügen über beeindruckende Mechanismen zur Selbstheilung, die es ihnen ermöglichen, auf Verletzungen und Schäden zu reagieren. Hier sind die wichtigsten Wege, wie Bäume sich selbst heilen:

  1. Verdickung der Kambiumschicht: Das Kambium ist eine Schicht zwischen der Rinde und dem Holz des Baumes, die für das Wachstum verantwortlich ist. Bei Verletzungen kann der Baum das Kambium verdicken, um die Wunde zu versiegeln und den Verlust von Wasser und Nährstoffen zu minimieren. Dies trägt zur Wundheilung bei.
  2. Bildung von Kallusgewebe: Bäume können neues Gewebe, das als Kallus bezeichnet wird, um verletzte Bereiche herum bilden. Dieses Kallusgewebe schließt die Wunde allmählich, ähnlich wie die Bildung von Narbengewebe bei Tieren oder Menschen.
  3. Produktion von Harz oder Gummi: Einige Baumarten wie Kiefern und Kautschukbäume, produzieren Harz oder Gummi als Reaktion auf Verletzungen. Dieses Harz oder Gummi kann die verletzte Stelle versiegeln und schützen.
  4. Bildung von Schutzzonen: Bäume können verletztes Gewebe durch die Bildung von Schutzzonen isolieren, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu begrenzen. Dies hilft, die Ausbreitung von Infektionen einzudämmen.
  5. Chemische Abwehrreaktionen: Bäume produzieren oft chemische Verbindungen, um Insekten und Krankheitserreger abzuwehren. Bei Verletzungen können sie die Produktion solcher Verbindungen erhöhen, um sich selbst zu schützen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Fähigkeit eines Baumes zur Selbstheilung von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Baumart, des Alters und des Gesundheitszustands des Baumes. Gesunde Bäume haben in der Regel bessere Chancen, sich erfolgreich zu regenerieren und zu heilen. Die Unterstützung der natürlichen Selbstheilungsmechanismen des Baumes sind ein wichtiger Aspekt der nachhaltigen Baumpflege.

Wundverschluss nach Baumschnitt

Die Frage des Wundverschlusses nach Baumschnitt ist in der Baumpflege ein wichtiges Thema. Hier sind einige Pro- und Kontra-Argumente sowie Handlungsempfehlungen:

 

Pro Wundverschluss

  1. Schutz vor Schädlingen und Krankheiten: Ein Wundverschlussmittel könnte dazu beitragen, das Eindringen von Schädlingen und Krankheitserregern in die Schnittstelle zu verhindern. Dies war ein Hauptziel bei der Verwendung von Teer oder Baumwachs in der Vergangenheit.
  2. Förderung der ästhetischen Erscheinung: Einige Menschen bevorzugen es, Schnittstellen zu versiegeln, um ein ästhetischeres Erscheinungsbild zu erzielen. Dies kann besonders bei Bäumen in gepflegten Gärten oder urbanen Umgebungen von Bedeutung sein.

Kontra Wundverschluss:

  1. Neue Ansätze: In der modernen Baumpflege wird oft empfohlen, den Wundverschluss dem Baum selbst zu überlassen. Gesunde Bäume können sich selbst heilen, indem sie Kallusgewebe über der offenen Fläche bilden, um die Wunde zu verschließen.
  2. Risiken bei Wundversiegelung: Das Auftragen von Wundverschlussmitteln kann Risiken bergen, insbesondere wenn die Arbeit nicht korrekt durchgeführt wird. Eingeschlossene Luftlöcher und Feuchtigkeitsansammlung unter der Versiegelung können die Wunde anfälliger für Krankheiten machen und Fäulnisbildung begünstigen.

Gute fachliche Praxis:

  • Eine wichtige Voraussetzung ist die Verwendung sauberer und scharfer Werkzeuge, um Schnittstellen so glatt wie möglich zu gestalten.
  • Es ist darauf zu achten, dass keine Aststümpfe oder Rinde unterhalb der Schnittstelle zurückbleiben.
  • Es ist sicherzustellen, dass der Schnitt sauber ist und keine Rinde abgerissen wird. Dies könnte die natürliche Heilung behindern.
  • Luftzirkulation ist sicherzustellen, da sie die Austrocknung der Wunde verhindert und die natürliche Heilung unterstützt.

Ausnahmen von der Regel:

Es gibt Situationen, in denen der Einsatz von Wundverschlussmitteln in Betracht gezogen werden könnte, wenn bestimmte Baumarten besonders anfällig für Krankheiten oder Schädlinge sind. In solchen Fällen ist es ratsam, einen zertifizierten Baumpfleger hinzuzuziehen, der die besten Maßnahmen zur Wundbehandlung empfehlen kann.

Letztendlich kann die Entscheidung für oder gegen den Wundverschluss von Faktoren wie Baumart, Standort, regionalen Bedingungen und persönlichen Präferenzen abhängen.

Wann ist fachgerechte Baumpflege erforderlich

Baumpflege ist eine anspruchsvolle Dienstleistung, die ein tiefes Verständnis von Baumarten, Krankheiten, Schädlingsbefall, sowie den komplexen Wechselwirkungen zwischen Bäumen und ihrer Umgebung erfordert. Fachliche Expertise bei der Umsetzung von Maßnahmen ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Baumpflege langfristig positive Ergebnisse erzielt.

Egal ob Sie als Laie selbst Baumpflegemaßnahmen durchführen möchten oder im eigenen Garten die Arbeiten von Experten unterstützen möchten, eine effektive Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist der Schlüssel zum Erfolg Ihres Baumpflegeprojekts. Bei uns finden Sie die notwendige Fachkompetenz, um Ihre Bäume optimal zu pflegen und zu schützen.

Baumschnitt mit Leiter

Autoren

Autor*in
  • Cedric Prechtl
    Co-Autor*in

    Cedric ist ein leidenschaftlicher Gartenlandschaftsbauer, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Seine Expertise erstreckt sich über die Planung, Gestaltung und Umsetzung von beeindruckenden Gartenanlagen ganz besonders aber die  Verwendung von Natursteinen. Bei Bachmann + Schumacher GmbH unterstützt er mit strategischen aber vor allem operativen Aufgaben die Leitung der GaLaBau-Abteilung.

  • Regina Mies

    Neben Ihrer Position als Büroleiterin ist Regina zuständig für Marketing und Personalwesen. Seit Jahren verfasst sie umfangreiche Informationen und Leitartikel zu unseren Dienstleistungen, die in ihrer Gesamtheit den Geist des Unternehmens widerspiegeln.